An’s Meer, an’s Meer, nach Herne!
Interessengruppe „Pedalek“ macht weiteren maritimen Ausflug
War es das gute Wetter, der in Aussicht gestellte Kaffee, die Lust am – wenn auch elektrounterstützen – Fahrradfahren oder doch wieder das Thema „Wasser“? Jedenfalls haben diesmal nicht weniger als 11 Personen an unserer Tour zum „Herner Meer“ teilgenommen.
Von der Hospitalstraße ging es zunächst über Fahrradwege zum Umspannwerk/Hafen Recklinghausen, wo noch bis in den September hinein einiges zu sehen ist: Dem Thema „Abwasser“ widmet sich die Ausstellung „Besetzt!“ und präsentiert 20 mobile Klohäuschen, die beim Öffnen der Tür jeweils „neue Erlebnisse“ zumindest versprechen. Die praktische Weiterverarbeitung des Abwassers, das zurzeit durchaus noch in der Emscher landet, beleuchten die Werke „Analyse“ und „Waste Water Fountain“. Das letztere ist übrigens derzeit teilweise defekt, wegen Verstopfung.
Als echter Hingucker mit Möglichkeit zum Spielen erwies sich jedoch das im Juni in der Machart eines Graffitis fertig gestellte, 150m lange Panorama der Stadt Recklinghausen auf der Kaimauer des Hafens. Hier gibt es was zu sehen und zu entdecken! Die Betrachter werden selbst unweigerlich zu Schauspielern vor der Stadtkulisse auf der Bühne des Kais, eine etwas veränderte Perspektive einmal vorausgesetzt. Und man kann mit den Herstellern des Werks Gespräch kommen, die „um die Ecke“ in dort aufgestellten Containern arbeiten.
Weiter ging es über die Schleuse Herne Ost zum besagten „Herner Meer“. Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine Verbreiterung des Rhein-Herne Kanals, und natürlich ist es bis zur Nordsee doch noch ein gutes Stück, aber die Möwen sind da, die Schiffe, und die Luft schmeckt doch irgendwie schon salzig! Verstärkt wird dieser maritime Eindruck noch durch den Sound des Windes in den (schwarzen) Löchern der (gelben) Plastik „Reemrenreh (kaum Gesang)“, s. Foto. Wind war dann auch keiner, sodass wir den Untertitel recht zutreffend fanden. Übrigens wird „Reemrenreh“ in der Nacht von einer (zum Kunstwerk gehörenden) Straßenlaterne beleuchtet, und dient so für die Navigation der Schifffahrt und der Sicherheit auf dem Kanal, auch der eigenen!
Die Rast im Biergarten „Friedrich der Große“ (ehemaliges Zechengelände und heutige Anlegestelle des gleichnamigen Dampfers) hatten wir uns verdient, bevor es durch den Dschungel des Kanaluferwegs und über den Fahrradweg der Cranger Strasse nach Herten zurückging. Alles-in-allem kamen so etwa 25km Fahrstrecke zusammen, ohne dass sich jemand total verausgabt hätte. Eine weitere Tour ist daher geplant, soweit die Akkus tragen!
Georg Rüth
Links:
Ausstellung „Besetzt!“
http://www.umspannwerk-recklinghausen.de/termine-2012/ausstellung-besetzt.html
Emscherkunst 2016
http://www.emscherkunst.de/emscherkunst-2016/
Graffiti an der Kaimauer